Montag, 11. März 2013

#11


Und wenn der Sturm vorbei ist, wirst du die Sonne wieder sehen. Sie wird dir ins Gesicht lächeln als wolle sie sagen, es sei Zeit, für einen Neuanfang. Die schlechten Zeiten werden vorüber gehen, egal wie lange sie auch dauern mögen. Du wirst zu neuen, unberührten Ufern aufbrechen und Menschen kennenlernen, die dir wieder das Gefühl geben, etwas wert zu sein. Das Loch in deiner Brust wird heilen, glaube mir. All die verstreuten Teile deiner Seele kehren langsam wieder zurück und das oberflächliche Zeug, die Jahre deines Lebens, die du vergeudet hast, geraten langsam in Vergessenheit. 

Dienstag, 12. Februar 2013

#10

Wir sollten aufgeben, Hase. Endlich aufgeben. Vielleicht war diese Zeit gut für uns. Gut, um zu verstehen, wir müssen aufgeben. Nichts ist hier perfekt, nichts ist hier mehr gut. Wir hatten schöne Tage und tolle Momente, die mir ewig in Erinnerung bleiben werden. Aber nun müssen wir es beenden, ein für alle mal. Und auch, wenn ich uns manchmal vermiss, ist es gut, wie es ist. Denn es gibt kein gemeinsames Ziel, jeder geht seinen eigenen Weg. Vielleicht werden wir eines Tages Freunde sein, wer weiß das schon. Doch jetzt sollten wir endlich aufgeben, denn da ist nichts zu reparieren. Lass es uns hinschmeißen. Lass uns einsehen, dass das alles nichts mehr wert ist. Lass uns drüber hinwegkommen. Und mal ehrlich: Macht es überhaupt noch einen Unterschied? Wir sind uns fremder, als je zuvor. Aber ich nehme es hin, bleibe stumm dabei. Weil mir nichts anderes mehr übrig bleibt. Wir werden Freunde sein. Irgendwann Schatz, irgendwann. Vergiss uns nicht! Aufgeben! Wir werden Freunde sein!

Freitag, 28. Dezember 2012

#9

Endlich Wochenende! Ich freue mich auf wohlverdiente Ablenkung. Die letzten Tage waren anstrengend und für meinen Geschmack viel zu voll mit dem ganzen "Piep Piep Piep, Wir haben uns alle lieb"-Getue. Dennoch habe ich sie einigermaßen gut überstanden. Darauf werde ich noch heute trinken. Aber ich muss aufpassen, denn letztens verlor ich fast die Kontrolle. Dieses Mal jedoch ausnahmsweise nicht über meinen Magen, sondern über meine Hände. Das kommt nach ein paar Gläsern Jack Daniels mit Cola in letzter Zeit öfters vor. Es ist, als würde mein Verstand aussetzten wenn meine Finger fast mühelos über den zerkratzten IPhone-Bildschirm gleiten. Dann suche ich deinen Namen in meiner Kontaktliste und starre kurze Zeit darauf. "letzter Kontakt 22:38", es scheint verschwommen, trotzdem beobachte ich die Buchstaben. Ich warte auf das ersehnte "schreibt..", aber leider vergeblich. Inzwischen ist es schon 02:05 Uhr. Vielleicht schläfst du schon oder du bist bei ihr und hast jetzt besseres zu tun als in WhatsApp auf online zu sein. Ich habs: wahrscheinlich schläfst du bei ihr, bestimmt sogar gerade mit ihr. Ja, so wird es sein. Es macht mich traurig, hält mich aber keineswegs davon ab, etwas schwer zu entzifferbares in das kleine Textfeld zu tippen. Ich schicke es nicht ab, denn ich habe zu viel Angst vor deiner Antwort. Wenn ich eins gelernt habe, dann, dass man sich einige Fragen verkneifen sollte, wenn man weiß dass man die Antwort vielleicht nicht ertragen könnte. Dabei fand ich es immer besser, mit der Wahrheit verletzt, als mit einer Lüge getröstet zu werden. Was solls, ich habe doch längst so viele meiner Prinzipien über Bord geworfen. Die Frage danach ob du überhaupt antworten würdest, beschäftigt mich viel mehr. Ich schätze nein. Und wenn doch, würden wir nur wieder mit messerscharfen Worten auf uns schießen, um auch das letzte Stückchen Verbundenheit zu zerstören. Gibt es diese denn überhaupt noch? Ich glaube an sie, heimlich und leise. Aber sie hat sich versteckt. Anscheinend sogar sehr gut, denn irgendwie finden wir sie nicht wieder. Ich weiß, Schatz, deine Augen stahlen nun für jemand anderes. Aus diesem Grund lösche ich meine Nachricht.Ich werde dir nicht schreiben, nicht heute Nacht. Einfach weil nichts mehr ist, wie es mal war. Weil nichts mehr ist, wie es sein sollte. Das kann nicht das Ende sein, welches der gute Herr dort oben für uns geplant hat. Ich merke es jeden Tag aufs Neue. Wenn ich ohne dich aufwache und mit dem Zug zur Arbeit fahre. Wenn zum gefühlten dreiundsiebzigsten Mal unser Lied im Radio spielt und auch wenn ich alleine vorm Kamin sitze weil es dort so schön und natürlich warm ist, was du einst so geliebt hast. Sogar wenn ich nach ein paar Gläsern zu viel auf der richtigen Seite im falschen Bett neben einem gutaussehenden Mann aufwache, merke ich wie sehr du mir immer noch fehlst und dass man alles ersetzen kann, bis auf das was man liebt.

Dienstag, 18. Dezember 2012

#8

Gut also, ihr kennt das sicher. In Arbeiten, Klausuren und so, wenn man etwas schreibt und dann kontrolliert man es. Und man denkt so viel drüber nach. überlegt und ist unglaublich unsicher, aber letztendlich verändert man es, obwohl es richtig war. Man macht einen Fehler aus etwas, was vorher perfekt war. Wenn man dann die Klausur zurück bekommt, ärgert man sich kurz, denkt "scheiße gelaufen" und setzt all seine Hoffnung in die nächste. Was aber, wenn du das mit deinem Leben machst? Mit einem Menschen, den du liebst, auf welche Weise auch immer. Mit jemandem, der dir so viel mehr bedeutet als so ein blöder Test. Was, wenn du keine zweite Klausur schreibst? Wenn du keine zweite Chance kriegst? Dann hast du nunmal alles versaut, was so schön hätte enden können. Etwas, was absolut perfekt war und nun unwiderruflich verloren ist!